Gelungenes Benefizkonzert von Musikverein und Kirchenchor,
Parforcehorn- und Waldhornensemble mit Orgel-Unterstützung
Wagenschwend. (wbo) Dem Dorf Wagenschwend geht der Ruf voraus, in Sachen Musik Spitzenleitungen hervorzubringen. Dass dieser Ruf gerechtfertigt ist, stellten der Musikverein „Eintracht“, der Kirchenchor „Frohsinn“ mit starkem Projektchor und das Odenwälder Parforcehorn-ensemble, verstärkt mit Waldhornensemble und Orgel, bei ihrem gemeinsamen Adventskonzert eindrucksvoll unter Beweis. Die Kirche
„Heilig Kreuz“ war gefüllt mit erwartungsfrohen Menschen, die gepflegte Musik genossen.
Die Absicht, das gesammelte Geld für das Hospiz in Walldürn zu spenden, gelang und brachte Freude einerseits den Spendern im Gotteshaus, andererseits denjenigen, die auf ihr Salär freiwillig verzichtet hatten und ihre Unkosten selbst trugen. Unter den vielen Besuchern begrüßte „Eintracht“-Vorsitzender Josef Link besonders die Ehrenmitglieder sowie Bürgermeister Bruno Stipp. Die Freude fing an mit dem Musikstück „Introduktion“, das der Wagenschwender „Bandleader“ und Komponist Gerhard Schäfer für dieses Konzert geschaffen hatte. Das Blasorchester brachte das Musikstück mit dem Untertitel „Wagenschwender Schönklang“ bestens rüber. In der Kirche ist Beifall verpönt, aber die Freude war an den Gesichtern der Zuhörer sichtbar, und es wurde trotzdem Beifall gegeben.
Johann Sebastian Bachs „Ave Maria“ gehört zu Weihnachten wie kein anderes Musikstück. Das einheimische Orchester trug es in weichen Harmonien und getragenen Melodienbögen ausdrucksstark vor. Trotz Kirche, der Beifall war wieder unüberhörbar. Zur Abwechslung erklang dann eine bekannte Kirchenmelodie, „Jubilate“, ein feierliches Vesperlied (Alfred Bösendorfer), das mit einem freudvollen Glockengeläut einherging. Vom Projektchor des Kirchenchors „Frohsinn“ unter Leitung von Werner Scheuermann und mit Benjamin Scheuermann am Klavier kamen zwei Lieder: „Ein Licht ist dir geboren“ (Gregor Linßen) und „Ubi Caritas“ (Audrey Snyder), bekannte und gern gesungene Lieder.
Stühle wurden gerückt für das Odenwälder Parforcehorn- und Waldhorn-ensemble mit Dirigent Edmund Link und Sebastian Scheuermann an der Orgel, um „La Grande Messe de Saint Hubert“ von Jules Cantin aufzuführen. Mit dem Charakter französischer Jagdmusik, die von Bläsern in einem beschwingten Rhythmus zu hören war. Im zweiten Stück „Andacht im Walde und Waldesgruß“ (Karl Stiegler) waren die Waldhörner die Melodienführer. Sehr einfühlsam spielte das Parforce-Ensemble. Es folgten der „Waldesgruß“ vom selben Komponisten und „Sortie“ (Jules Cantin), das Stück, das im Wortsinne Ausgang bedeutet und heftigen Applaus hervorrief.
Noch einmal erklangen die Stimmen des Projektchors mit „Wir freuen uns, es ist Advent“ (Klaus Heinzmann). Auch „Freue dich, Welt“ (G. F. Händel) kündete von der Freude des Weihnachtsfestes. „Feliz Navidad“ (José Feliciano), ein bekanntes spanisches Weihnachtslied, erfreute die Zuhörerschaft ungemein.
Der Musikverein „Eintracht“ ließ dann „Die Nacht der Glocken“ (Michael Carros) ertönen, im Hauptthema zu erkennen „Gloria in Exelsis Deo“, dem
folgte „Stairway to Heaven“ (Jimmy Page) und, wie nicht anders zu erwarten war, die „Petersburger Schlittenfahrt (F. Eilenberg) – es ist in dieser kalten Jahreszeit Usus auf der Musikbühne und in der
Kirche des Dorfes. Noch einmal erklangen das Blasorchester und der Chor, die „Süßer die Glocken nie klingen“ (H. Schneiders) intonierten.
Diakon Frederik Reith lobte in seinen Schlussworten dieses große musikalische Ereignis im Wagenschwender Gotteshaus und bedankte sich bei den Akteuren sowie bei den Spendern.
Mit „Leise rieselt der Schnee“ setzten Publikum und Orchester gemeinsam den musikalischen Schlusspunkt der Feier. Ein vorzügliches Vorweihnachtskonzert, nach dem sich das Publikum glücklich schätzte, dabei gewesen zu sein.
Noch nachzutragen ist, dass sich auch die eingeladenen Flüchtlinge aus der Unterkunft in Robern –Gerhard Schäfer und Sohn Florian leisteten Fahrdienste – am Konzert erfreuten und begeistert waren über die Einladung.
(Quelle: RNZ 09.12.16)