Wagenschwend.(fi) Ein Klassentreffen ist üblicherweise ein schönes Erlebnis und Grund zur Freude. Man kann ehemalige Schulfreunde oder möglicherweise auch seine Jugendliebe
wieder treffen. Vielleicht ist es auch so bei dem „verflixten Klassentreffen“, mit dem die Theatergruppe des Musikvereins Wagenschwend einen Volltreffer gelandet und eine glänzende
Premiere gefeiert hat.
Wen interessiert schon ein Klassentreffen im Nachbarort? Franz-Josef, gespielt von Friedbert Schäfer, ist am Morgen nach einer „anstrengenden“ Singstunde absolut nicht begeistert von einem entsprechenden Bericht in der Zeitung. Aber für seine Frau Amanda (Beate Klotz) und ihre Freundin Franziska (Regina Schäfer) ist dieser Zeitungsbericht zumindest der Anlass, ein eigenes Klassentreffen zu organisieren.
Voller Begeisterung beginnen sie mit den Planungen. Gott sei Dank hat die Dorfratsche Paula (Isolde Fichtner) alle Adressen der ehemaligen Schulkameraden parat. Sogar der Opa (Rainer Schmitt)
hilft beim Schreiben der Einladungen. Zu diesem Treffen sollen auch der frühere Mädchen-schwarm Jakob (Gerhard Schäfer) und die vor über 23 Jahren plötzlich
verschwundene Elisabeth (Manuela Heck) eingeladen werden. Alle sind begeistert von der Idee.
Franz-Josef und sein geiziger Freund August (Klemens Brauch), Franziskas Mann, sehen einer Katastrophe entgegen, denn einen wunden Punkt in der Vergangenheit haben sie bisher erfolgreich vor ihren Frauen geheim halten können. Mit allen erlaubten und auch unerlaubten Mitteln versuchen sie, das Klassentreffen zu verhindern.
Dazu benötigen sie auch die unfreiwillige Hilfe des Briefträgers Anton (Klaus Berger). Schließlich trifft doch die heiß ersehnte Zusage von Jakob aus Amerika ein. Sein Brief ist nicht leserlich, und so gibt es fantasievolle Spekulationen über den Beruf seiner Ehefrau. Voller Vorfreude warten die Herren auf eine Stripperin. Als Jacob mit seiner Frau schließlich eintrifft, ist die Überraschung groß, und nicht nur Franz-Josef gerät in arge Bedrängnis. Und warum möchte er nicht, dass sein Sohn Markus (Johannes Preidl) und Kathy aus Amerika (Jana Fichtner) ein Paar werden?
Nachdem sie monatelang geübt hatten, in der letzten Zeit sogar täglich, zeigten die SchauspielervomLaientheater des Musikvereins „Eintracht“ nun, was in ihnen steckt. Nicht nur die Neueinsteiger Johannes Preidl und Jana Fichtner überzeugten das Publikum mit ihrer Schauspielkunst und Rollen, die sehr gut zu ihnen passten, sondern auch die schon geübten Schauspieler zeigten ihr darstellerisches Repertoire.
Bei den Zuschauern blieb vor Lachen kein Auge trocken. Insbesondere der Opa (von Rainer Schmitt verkörpert) brachte die Zuschauer mit seinen kessen Sprüchen zum Lachen. Aber auch bei der „Rückenschule“, bei der die männlichen Darsteller spontan ihre körperliche Fitness zelebrierten, hatten die Zuschauer riesigen Spaß. Marina Bauer war nicht nur als Souffleuse aktiv, sie war auch noch für einige spezielle Effekte verantwortlich. Musiker des Musikvereins umrahmten die einzelnen Akte.
Aufgrund der großen Nachfrage geben die Schauspieler eine Zusatz-vorstellung am Sonntag, 15. Januar, 14 Uhr. Karten hierfür sind noch erhältlich bei Marliese Schäfer, Tel.: (0 62 74) 9 50
02.
(Quelle: RNZ 12.01.17)