Musikverein "Eintracht" 1928 Wagenschwend e.V.
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26.01.2020 Die „Teufelszunge“ zeigt große Klangstärke

Workshop mit Trompeterlegende Walter Scholz in Wagenschwend – Startrompeter gibt Musikern viele Ratschläge

 

Wagenschwend. (kö) „Ihr habt einen sehr guten Ansatz“ und „Bravissimo“ – viel Lob aus berufenem Munde gab es für die 28 Trompeter aus verschiedenen Vereinen des Blasmusikverbandes Tauber-Odenwald-Bauland. Und das mit dem „berufenen Munde“ trifft in diesem Fall auch zu einhundert Prozent zu, denn es kam von Walter Scholz, dem Mann, den Herbert von Karajan als „Jahrhundert-Trompeter“ bezeichnete.

 

Die mittlerweile 81-jährige Trompeterlegende leitete im Dorfgemeinschaftshaus in Wagenschwend einen vom Blasmusikverband organisierten Workshop, in dem er den Teilnehmern Themen wie Klangverbesserung, Zungentechnik, Atemtechnik und Gesichtsmuskeltraining näher brachte, aber auch Tipps gegen Lampenfieber gab. „Da hilft ganz einfach, die guten Dinge einzuatmen und quasi auf dem Rückweg die schlechten Einflüsse rauszulassen.“ Selbstverständlich machte der erfolgreichste Trompeter Deutschlands, der in seiner Karriere über 15 Millionen Tonträger verkauft hat, das auch gleich mal vor.

 

Überhaupt zeigte der Star keinerlei Allüren oder Berührungsängste. Er gab jedem Teilnehmer wertvolle Ratschäge, erklärte Atemtechniken, die man in jedem Alter noch erlernen kann, erläuterte, wie man die Ausdauer durch das Atmen durch die Nase erweitert und durch tägliches Üben den Klang verbessert. Für die Gesichtsmuskeln ist das „Batzen“, ein durch die Lippen gepresster Ton und Melodieerzeugung wichtig, erläuterte Scholz. „Dazu braucht es keinen Aufwand, man kann es bei jeder Gelegenheit machen, und auch für mich ist es ein tägliches Pflichtprogramm, so der Mann mit dem charakteristischen Kinnbart.

Voll des Lobes war Startrompeter Walter Scholz für die 28 Teilnehmer aus Vereinen des Blasmusikverbandes Tauber-Odenwald-Bauland beim Workshop in Wagenschwend. Foto: Köbler

Die Verbindung zu Walter Scholz hatte Wagenschwends Musikvereinsboss Gerhard Schäfer hergestellt. Er hat den Startrompeter in den 90er-Jahren in Dallau kennengelernt und seither immer den Kontakt gehalten. Klar, dass Walter Scholz und dessen Frau Silvia auch bei Gerhard und Marliese Schäfer übernachteten und dort beste Odenwälder Gastfreundschaft genossen.

 

Die 28 Workshop-Teilnehmer indes waren voll des Lobes über die Ratschläge von dem Profimusiker, der natürlich auch mit Anekdoten aus seinem langen Leben als Solo-Konzerttrompeter oder aber Bandleader nicht geizte. Das Notenmaterial, das gespielt wurde, stammte überwiegend aus der Feder von Walter Scholz. So beispielsweise die Bolschoi-Fanfare, 
die er nach einem Gastspiel mit dem Moskauer Bolschoi-Orchester so eben mal im Flugzeug komponierte. „Heute wird die Fanfare in Russland rauf und runter gespielt“, so Walter Scholz, der zum Abschluss des Workshops bewies, dass die „Teufelszunge“ nichts verlernt hat.

 

Die Teilnehmer intonierten die „Sehnsuchtsmelodie“, wohl einer der bekanntesten Hits aus dem Repertoire von Scholz, der dazu die Oberstimme spielte. „Und das nicht nur fortissimo, sondern einfach mit Herz“ – ein weiterer Ratschlag vom „Trompeter mit dem einfühlsamen Klang“, wie Robert Stolz ihn nannte.

 

Der ganztägige Workshop in Wagenschwend jedenfalls war ein voller Erfolg und gefiel auch dem Gast aus dem Schwarzwald. „Wenn ich wieder komme, will ich wissen, wie ihr meine Tipps umgesetzt habt und ob sie euch was gebracht haben. Außerdem bringe ich dann neue Melodien, vielleicht was Italienisches mit.“ Möglichkeiten hat er ja genügend, denn in seiner langen Karriere hat Scholz mehr als 1000 Solostücke mit seiner Trompete eingespielt.

(Quelle: RNZ 31.01.2020)

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