Musikverein "Eintracht" 1928 Wagenschwend e.V.
Musikverein "Eintracht" 1928 Wagenschwend e.V.

25.09.2021 Dieser Neustart ist definitiv gelungen

Musikverein Eintracht 1928 probte ein Dreivierteljahr online, um sich mit einem Hofkonzert zurückzumelden

Von Ursula Brinkmann

Wagenschwend. Das Plakat auf der Wiese vor dem Wagenschwender Dorfgemeinschaftshaus verkündet es schon von weitem: Wir sind wieder da. Diese Worte stehen zwar nicht drauf, aber „Hofkonzert Impuls“ ist da in großen Lettern zu lesen. Darüber (im Dreiviertelkreis): „Neustart-Projekt Musikverein Eintracht 1928 Wagenschwend e.V.“. Die vielen Worte, die man nicht unbedingt mit einem Konzert in Verbindung bringen würde, sind nicht ganz unwesentlich. Denn der Musikverein hat rund 8000 Euro an Fördermitteln erhalten, um, ja, genau das: einen Neustart hinzulegen. Clemens Brauch aus dem Vorstandsteam des Musikvereins berichtete darüber gleich in seiner Begrüßung an diesem schönen Septemberabend.

 

Mit dem Impuls-Förderprogramm stellt Kulturstaatsministerin Monika Grütters zehn Millionen Euro für die Amateurmusik im ländlichen Raum bereit. Die Förderung soll den Laien-Ensembles – nach Monaten des Stillstands – neue Impulse geben und als Motivationshilfe zu einem kraftvollen Neustart beitragen. Da hat man in Wagenschwend nicht lange gezögert und den mühevollen Antragsweg beschritten. Wobei das mit dem Stillstand nicht stimmte. Es wurde online geprobt. „Nicht ganz einfach“, wie Vorstandskollege Johannes Preidl bekannte. Und auch Dirigent Gerhard Schäfer ließ die rund 90 Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, dass es sich schon komisch anfühle, die Musikerinnen und Musiker auf dem Bildschirm zwar zu sehen, aber nicht zu wissen: spielen die jetzt oder nicht?

 

Im Hof des Dorfgemeinschaftshauses spielten sie. Hörbar, wenn auch noch ein wenig zaghaft. Doch je kühler es im Laufe des Abends wurde, desto wärmer spielte sich das 32-köpfige Ensemble. Wie man es von diesem engagierten Verein gewohnt ist, war das Hofkonzert nicht nur musikalisch bestens vorbereitet worden, was selbstverständlich auch für das Hygienekonzept galt. Dazu bunte Lichterketten und Strahler, Windlichter, Sitzpolster auf den Stühlen, ein Bier- und ein Schnapsstand. Darüber ein hellblauer Himmel mit aprikosenfarbenen Wolken. Der Neustart stand unter einem guten Stern.

Da stimmte (fast) alles: Nur die Akustik unter freiem Himmel und der in größerem Abstand zueinander sitzenden Musikerinnen und Musiker beeinträchtigte ein wenig das Hofkonzert des Musikvereins Wagenschwend. Foto: Ursula Brinkmann

Getragen-erhaben startete der Blasmusikabend mit dem christlichen Hymnus „God of our fathers“ von George Warren. In zwei Blöcke à fünf Stücke hatte Dirigent Schäfer das Programm gegliedert. Sie boten einen Querschnitt dessen, wofür die Eintracht bekannt ist: Polka, Marsch, Kanon, Dixieland, Slowfox, Feierliches mit lyrischen Tendenzen und eine kurze Zugfahrt mit dem „Royal Scotsman“, der musikalisch von den schottischen Highlands in den hohen Odenwald fuhr. Über eines freute sich Gerhard Schäfer besonders. „Der Rundel-Musikverlag hat uns die Noten einer Polka geschenkt, weil sie so begeistert waren von unserer Online-Probenarbeit.“ Klar, dass „Die Lonische“, so der Titel des Werks, in Wagenschwend erklang.

 

Das meiste war unter den genannten schwierigen Bedingungen erarbeitet worden. Vor dem Konzert konnte nur wenige Male in Präsenz geprobt werden, und das auch nur im Schichtbetrieb (wegen der Abstandsregeln). Die CO2-Ampeln und Luftreiniger aber, die nun von den Fördermitteln angeschafft werden konnten, sind die Voraussetzung dafür, dass die Probenarbeit (fast) wieder wie gewohnt erfolgen kann. Darüber freut man sich ebenso wie darüber, dass es in den vergangenen Monaten nicht nur keine Verluste in den Blasmusikreihen, sondern sogar Neuzugänge gegeben hat. Dass auch das Publikum seine Freude hatte, war unschwer zu spüren und verschaffte sich Ausdruck in zwei Zugaben, die erst erklatscht wurden und bei denen dann mitgeklatscht wurde.

 

Der Musikverein indes belässt es nicht bei geschenkten Noten und erhaltenen Fördergeldern, sondern erbat Spenden. „Bei aller Freude über die Gelder möchten wir selber helfen“, appellierte Clemens Brauch an die Zuhörerinnen und Zuhörer, einen Beitrag für die Opfer der Flutkatastrophe im Juli im Ahrtal zu leisten. Zum Einsammeln hatte man eine Tuba im Hof aufgestellt. „Mehr als 900 Euro waren drin“, berichtete Gerhard Schäfer am nächsten Tag.

(Quelle: RNZ 30.09.2021)

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