Benefizkonzert des Musikvereins „Eintracht“ und des Kirchenchors „Frohsinn“ in Wagenschwend für den Kinderschutzbund
Von Uwe Köbler
Wagenschwend. Gleich drei Gewinner gab es an diesem nasskalten Sonntagnachmittag in der Wagenschwender Kirche: Da waren zum Einen die Musiker des Musikvereins „Eintracht“ und die Sänger des Kirchenchors „Frohsinn“ aus Wagenschwend, die nach der zweijährigen Coronapause endlich wieder vor großer Kulisse zeigen konnten, was sie musikalisch draufhaben. Da waren zum Zweiten die Zuhörer, die sich an den adventlichen Stücken und deren Vielfalt erfreuten, und da war drittens der Kinderschutzbund Kreisverband Neckar-Odenwald-Kreis, an den der Erlös des Benefizkonzertes ging – und der konnte sich sehen lassen. Denn als man die Einlagen in den Spendenkörbchen ausgezählt hatte, stand das stolze Ergebnis von 1230 Euro fest.
Viele der Besucher wurden also zum „Scheinwerfer“, wie es Musikvereinsvorsitzender Clemens Brauch in seiner Begrüßungsrede bemerkte. Gabriela Fischer-Rosenfeld vom Vorstand und die Leiterin der Geschäftsstelle, Anette Weigler, waren vor Ort und stellten zu Beginn des Konzertes die wichtige Arbeit des Kinderschutzbundes, der sich für die Rechte der Kinder und deren Entwicklung einsetzt, vor. Der Erlös dieses Abends, so die beiden, bleibe in der Region und wird für Projekte in Zusammenarbeit mit den Grundschulen in Laudenberg und Fahrenbach verwendet.
„Es hat uns total gefreut, dass der Musikverein, der schon seit 25 Jahren Benefizkonzerte anbietet, an uns gedacht hat, meinte Gabriela Fischer-Rosenfeld. Das freute wiederum den Musikvereinsvorsitzenden, der sich nach der Begrüßung der Ehrengäste – wie Bürgermeister Thorsten Weber, Pfarrer Michael Gartner oder die Vertreter des Blasmusikverbands Herbert Münkel und Kurt Brand – nicht mit langen Worten aufhielt, sondern Dirigent Gerhard Schäfer aufs Podium bat, um den Taktstock zu erheben. Volle Konzentration herrschte bei den 40 Männern und Frauen, die mit „Mary’s Boy Child“ und dem getragenen „Mentis“ ihre musikalische Bandbreite unter Beweis stellten.
Dann nahmen die Co-Gastgeber, die Aktiven des Kirchenchors „Frohsinn“ Wagenschwend, Aufstellung. Unter Leitung von Werner Scheuermann intonierten sie „Wir freuen uns auf den Advent“ und zeigten mit „Leise rieselt der Schnee“ und „Somebody’s knocking at your door“, dass sie sich auf den Wechsel von Tradition und Moderne verstehen.
Apropos Wechsel: Die beiden Dirigenten Gerhard Schäfer vom Musikverein und Werner Scheuermann vom Kirchenchor hatten sich besprochen, in abwechselnden Blöcken von jeweils drei Stücken das Benefizkonzert zu gestalten. Und das kam beim Publikum bestens an. So auch die Stücke „Schönstes Kindlein“ und „La Nuit de Cloches“, das mit einem Glockenschlag begann. Beim Zuckowski-Dauerbrenner „In der Weihnachtsbäckerei“ waren viel mitwippende Beinpaare zu sehen. Kein Wunder, denn in der nur sehr spärlich beheizten Kirche war es ziemlich frisch und manch einer oder eine der Aktiven nutzte die Pause, um den Reißverschluss der Winterjacke zu schließen oder den wärmenden Schal umzulegen.
Der Sanges- und Spielfreude aber taten die Temperaturen keinen Abbruch. Wenn die Dirigenten den Stab hoben, waren volle Konzentration und musikalische Präzision angesagt. So machten sich die 22 Aktiven des Kirchenchores gesanglich auf den Weg nach Bethlehem, forderten unter Orgelbegleitung von Benjamin Scheuermann „Wache jetzt auf“ und sangen dann gefühlvoll denn Weihnachtsklassiker „Merry X-mas“.
Im letzten Block zeigte der Musikverein mit Pauken, Trompeten, Flöten, Hörnern und Klarinetten, dass er zu jeder Jahreszeit das passende Repertoire bereithält. „Lonely the Christmas“ von Filip Sanders und dann eine von Irving Berlin arrangierte Version von „White Christmas“, die Zuhörer waren begeistert und belohnten die Darbietung mit stehenden Ovationen. „Was wäre der Advent ohne Musik?“, fragte Pfarrer Michael Gartner und testierte den beiden Chören ein wunderbares Konzert, das sicher die Herzen der Zuhörer erwärmt hat.
Passend zu dieser positiven Stimmung, die sich letztlich auch auf das Spendenergebnis niederschlug, war das große Finale: „Tochter Zion“, gespielt vom Musikverein, gesungen vom Kirchenchor und allen Konzertbesuchern, und unter Begleitung der großen Kirchenorgel, gespielt von Benjamin Scheuermann.